Mittwoch, 15. April 2020

Kaninchenbauklänge (15.04.2020) // Ungemach, Deisre Marea, LEYA etc.

Aufgrund meines eher unregelmäßig aufkeimenden Arbeitsethos eine Kurzzusammenfassung der ersten dreieinhalb Monate des Jahres.











Ungemach - Vaterstaats Hände
"Vaterstaats Hände riechen nach Benzin und Mutterherzens Titten hängen ihr bis zu den Knien" 
Ungemach präsentiert mit dem ersten Vorgeschmack auf die erscheinende EP Es war noch nie so leicht eine eine Art Industrial Post-Punk auf Steroiden. Ein brutalistischer Monolith, schwankend im Bewusstseinsstrom aus entzauberter Romantik und haltloser Verirrung, ohne Unterlass getrieben vom Brennen auf den Nasenschleimhäuten.






Desire Marea - You Think I'm Horny
Die erste Single aus DESIRE, dem Albumdebüt der einen Hälfte von FAKA, ist atemberaubend wie ihre Bebilderung. Ein schwülstiger Nebel aus Romantik, Melancholie und knisternder Erotik. Schwermütiger Zeitlupen-R&B mit sublimem Shapeshifting statt Knalleffekt.





Eartheater & LEYA — Milky Eye
Nach dem für ihre Verhältnisse ungwöhnlich poppig und straight daherkommenden Trinity klingt Eartheaters in Kollaboration mit LEYA gefertigte EP Angel Lust eher wie ein verspäteter Zwilling von Irisiri. Abstrakte, in sich ruhende Songcollagen. Die Jakobstreppe führt aus dem Schlafzimmer ohne Umwege ins Paradies.  






LEYA - INTP
Mit Flood Dream haben LEYA außerdem ihr zweites Album vorgelegt. Harfe, Violine und Operngesang transzendieren hier zu einem dichten, ambienten Klangteppich.






The Avalanches - We Will Always Love You (feat. Blood Orange)
Sonniger 80s-R&B und süßliche Indie-Nostalgia geraten hier so zartschmelzend wie nur irgendwas.






Zebra Katz - MOOR
Zebra Katz' Albumdebüt lebt von brachialen, clubbigen Sounds zwischen Dancehall, Industrial, Grime und Trip-Hop.






Dean Blunt - War Report 2020 Freestyle 
Neben dem verlinkten, von einem rauschigen lo-fi Gitarrenloop getragenen Stück hat Dean Blunt kürzlich die Werkschau Roaches 2012-2019 veröffentlicht.





Arca - @@@@@
Arcas abstrakte Electronica zwingt ihre Hörer aus der musikalischen Komfortzone herauszutreten. @@@@@ ist ein einstündiger Track, der alles hält, was sein Titel verspricht.





King Krule - Alone, Omen 3 
Archy Marshall bleibt auf Album Drei als King Krule dem eigenen Trademark-Sound aus Post-Punk, Electro, Jazz und Indie-Hip-Hop treu, ohne sich jedoch zu wiederholen. Insgesamt geht es etwas ruhiger, verträumter und entspannter zu.





Nicolas Jaar - Cenizas
Fast meditativ fließt der titelgebende Track von Jaars neuestem Album daher. Synthie- und Piano-Flächen entwickeln einen ozeanischen Sog.






The Weeknd - After Hours
Nach seinem mit Trilogy früh erreichten Karriere-Peak gelang es The Weeknd in der Vergangenheit eher wenig überzeugend, die abgründige Düsternis seiner Seelenschau mit Mainstream-Pop-affiner Catchyness zu versöhnen. Hier, wie schon auf Blinding Lights oder Heartless, ist das anders.






Yves Tumor - Gospel For A New Century
In experimentellem Electro, Ambient und Noise wurzelnd, verkörpert Yves Tumor auf seinem neuesten Streich den verloren gegangenen Typus des zeitlosen Rockstars.









Ebenfalls hörenswert:




Jenny Hval - Bonus Material

Frank Ocean - Dear April 

KUMMER - 9010

MIKE & Jadasea - Regrets

Amnesia Scanner - AS Going (feat. LYZZA)





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