Donnerstag, 22. Februar 2018

Geheimtipp: slowthai

Im UK-Grime-Untergrund brodelt es.














Dubstep, Dancehall, Drum & Bass, Garage, 2Step - London ist und bleibt das Epizentrum einer Vielzahl an Spielarten elektronischer Musik. Nicht zuletzt gilt das natürlich auch für Grime (zu deutsch: Schmutz), einer Verbindung aus Rap und einem bedrohlichen Potpourri aus den eingangs erwähnten Stilrichtungen.
Zuletzt sorgte 2016 der Nordlondoner Skepta mit seiner brachialen LP Konnichiwa dafür, dass das Schlaglicht wieder etwas gebündelter auf die Grimeszene seiner Heimatstadt gerichtet wurde und hatte mit "Shutdown" einen Hit an Bord, dem sich weder Charts noch Tanzflächen erwehren konnten.
Doch auch und gerade im Untergrund brodelt ist. Aus dem Schoß der Londoner Peripherie knallte uns der 23-jährige MC slowthai letztes Jahr bereits eine vielversprechende Debüt-EP vor den Latz. Die beiden neuen, jeweils vom Londoner Produzententrio Earbuds produzierten Titel "T N Biscuits" und "Noddy" zeigen den hungrigen Jungspund nochmal fokussierter, sicherer und auf dem Gipfel des On-Point-Seins, während die Earbuds sich als wahrlich ideale Sparringpartner erweisen und die dynamisch vorgetragenen Lyrics auf einem harten Kissen aus drückenden Bässen, kalten Synths und metallenen Hats betten. 
Ganz anders als Skepta mit seiner schweren Stimme und den brettharten Flows kommt slowthai eher als dynamischer Flexer daher, weckt auf "T N Biscuits" gar den Eindruck, eine UK-Version des Ratking-MCs Wiki zu sein.